3.12.18 – MERLIN UND MONA Wieder zurück

Myrddin schaut mich ernst an. „Du hast deine erste Bekanntschaft mit der „Alten Schlange“ gemacht. Sie hat sich dir in einer ihrer Urformen als die Geflügelte gezeigt. Das, was heute als „Drache“ angesehen wird, ist in seiner ursprünglichen Form die geflügelte Schlange. Manchmal erscheint sie wie nackt und manchmal in ihrem Schuppenpanzer, aber immer wirst du sie an ihren kräftigen Beinen erkennen. Sie ist eine Form der Großen Göttin. Sie zeigt die verschlingende Macht, die das Leben bringt. Vor dieser Macht fürchten sich die Menschen mehr und mehr und vergessen dabei, dass ohne diese verschlingende Macht das Rad stehen bleibt. Der Stillstand des Rades hebt jedes Wachstum und jedes Weiterschreiten auf. Du hast deine erste Bekanntschaft mit dem Tod gemacht und hast an dir selbst erlebt, dass er nicht auslöscht, sondern weiterführt. Du hast erfahren, dass er dich ganz du sein lässt. Du hast erfahren, dass nichts sterben und nichts vergehen kann.

Alles ist unsterblich. Nichts kann sich einfach ins Nichts auflösen oder verschwinden. Alles ist ewig und kommt und geht in einem ständigen Kreislauf aus dem Unsichtbaren in die Sichtbarkeit und wieder zurück. Nur die Erscheinungswelt der Formen ändert sich. Das Eigentliche zieht sich aus der vorübergehenden Sichtbarkeit heraus. Ich könnte auch sagen, es legt die Sichtbarkeit wie ein Gewand zur Seite, löst sich auf in seine Ursubstanz, zieht sich auf sich selbst zurück und ist doch immer ganz und völlig es selbst. Du wirst diese Erfahrung nicht mehr vergessen. Sie wird ihr Werk in dir weiter tun. Du hast dein eigentliches SEIN erfahren, ohne Begrenzung und ohne Anfang und ohne Ende. Du weißt jetzt in deinem tiefsten Inneren: Du selbst bist die Unsterblichkeit. Du selbst bist die Grenzenlosigkeit, die Freiheit. Du bist du, in welcher Form und wann auch immer du gerade sichtbar bist.

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