4.12.18 – MERLIN UND MONA Ohne Anfang ohne Ende

„Merlin, ich war immer anwesend, auch ohne Körper, und das Erstaunliche, ich war immer ich. Ich war weg, und doch nicht weg. Und bei all dem war ich ganz ich, so sehr, wie niemals zuvor“

„Du hast dein eigentliches SEIN erfahren, ohne Begrenzung und ohne Anfang und ohne Ende. Du weißt jetzt in deinem tiefsten Inneren: Du selbst bist die Unsterblichkeit. Du selbst bist die Grenzenlosigkeit, die Freiheit. Du bist du, in welcher Form und wann auch immer du gerade sichtbar bist. Dieses Wissen befreit dich mehr und mehr von allen Ängsten….“

„Nur noch dies“, murmelt er nach einer Weile, „das Sichtbare ist immer an die Zeit gebunden. Nur die sichtbare Form unterliegt dem Kreislauf von Werden und Vergehen und wieder Werden. Die Ursubstanz, das Eigentliche, das, was hinter allem steht, das Nichtbenennbare, macht sich selbst für eine begrenzte Zeit zur Form, um sich dann nach eigenem Gutdünken wieder in seinen grenzen- und form- losen Urzustand zurückzubegeben.“

Das Feuer glüht still vor sich hin, der flackernde Flammentanz hat sich zur Ruhe begeben und wir? Wir erheben uns, tauchen unsere Becher in den dafür vorgesehenen Tontopf, schütteln die Tropfen ab und stellen sie auf das dunkle Holzbrett. Merlin streicht über meinen Kopf, legt seinen Daumen mitten auf meine Stirn und entlässt mich auf mein Felllager.

Der Autorin RITA GUMPRICHT gelingt es auf eindrückliche Art und Weise, in die Tiefen des menschlichen Daseins einzudringen, Florian Ebering:

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