Indien mögen

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Von Varkala bis Haridwar

Vom 14. – 22.2.

Grüne Felder, grüne Wälder, Kautschuk- und Mangoplantagen, grüne Flüsse, ein Stausee, grüne Berge – was wollen wir mehr. Die Sonne lässt die Blätter glänzen und spiegelt sich in ihnen. Das ist das äussere Bild – wenn ich nicht auf den Müll schaue. Aber, wer schreibt mir denn vor wohin ich schauen soll? Das ist doch immer nur mein eigener Kopf, mein eigener Wille. Also schaue ich mir die schöne Seite an und siehe da, ich freue mich an ihr. Kann ich jetzt zu Indien ja sagen? Ist nicht so einfach, denn da stechen wieder Rauchschwaden von Plastikflaschen in meine Nase und Augen. Indien, das Land der Kontraste, der Gegensätzlichkeiten. Wer findet schon ein ja für Gegensätze? Ein ja für sie würde sie aufheben, sie gleichschalten. Kann und will ich das? Ich wusste bis grade nur eins: Ich möchte so gern ein ja zu Indien finden, es annehmen. Mitten in den grünen Bergen Keralas, auf dem Weg nach Madurei, steht die Wüste vor mir und der weise Spruch von unserem Führer Ezz: Entweder nimmt die Wüste dich an oder sie stößt dich ab! Das ist es doch: Nicht ich muss ein ja zu Indien finden, nicht ich muss Indien annehmen, Indien selbst entscheidet ob es mich annimmt. Wie einfach wird dann alles für mich. Ich kann auf alles schauen, kann alles wahrnehmen und brauche nichts mögen oder verabscheuen. Ich kann stehen lassen wie es ist. Vielleicht nimmt Indien mich an und wenn nicht – darüber mache ich mir jetzt noch keine Gedanken.