Neujahrsschlemmerei

Abends im Thai-Restaurant. Teakmöbel, modern, sehr schön. Das Essen eine saugute Köstlichkeit – Köstlichkeiten. Unter anderem gab es rohe Eier, die ein viertel Jahr in einem ganz besonderen Sud eingelegt werden bis sie grün sind – ich habe kaum jemals etwas Köstlicheres gegessen. Es war so schmackhaft, zerging auf der Zunge und lag mit einer unbeschreiblichen Zartheit in meinem Mund. Ich habe mehr als eines davon gegessen. Aber es gab ja nicht nur diese speziellen Eier! Eines weiß ich jetzt schon: Das wird die Schlemmertour meines Lebens!

Chris erzählt von Burma, erwähnt Mandaley und ich bin – irgendwo. Höre von weit weg seine Stimme: Was grinst denn du? Ich bin zwar schnell wieder hier im Restaurant, aber was soll ich sagen? Ich habe keine Worte für das, was mit mir passiert ist. Ich fasele etwas von Fäden die gespannt wurden – gibt das Sinn? Nee. Aber es war soo schön, so voll, so richtig. Das ist das einzige,was ich jetzt dazu sagen kann, es war richtig. Erzähl das mal irgendeinem Menschen: Es war so schön, es war so Glücklichmachend, weil es Richtig war, und dabei grinst du blöd vor dich hin. Dann in der Nacht sehe ich was geschah: Mein Kopf war ein Diaprojektor und ein Dia nach dem anderen wurde eingeschoben. Ich höre das Klicken, sehe die einzelnen Dias, bin so durch und durch voll Freude, voll Glück und warum, was sehe ich? Nichts. Die Dias sind einfach weiß, nichts gibt es zu sehen. Und dieses Nichts schenkt mir Glückseligkeit?