Sylvester auf indisch

Heute feiern wir „Holi“, den letzten Tag des Jahres. Holi hat nichts mit heilig zu tun. Schon seit einigen Tagen werden die schönsten Pulverfarben verkauft. Die Stände leuchten von den kunstvoll aufgebauten Farbkegel. Die Kinder laufen mit Spritzpistolen herum, mit Luftballons, die mit Farbwasser gefüllt sind. Wenn sie dich erwischen, bist du dran. Bis mittags ist das Spritzen erlaubt, dann gehen alle nach hause, duschen die Farbe ab und kleiden sich neu ein. Die Tradition hinter diesem Brauch ist: Das Alte ist vergangen jetzt kommt das Neue auf uns zu. Die Musik schallt schon von der Straße hoch zu unserer Terrasse. Im Innenhof ist die Feuerstelle gebaut, der getrocknete Kuhdung aufgeschichtet, seit Tagen wurden Süßigkeiten bereitet – ich kann euch sagen: Sooo läcka! Heute abend werden wir um das Feuer herumgehen. Ein Priester wird kommen und das Haus und seine Bewohner segnen. Die Nachbarn werden besucht, wo Streit ist, wird er geschlichtet. Nichts Altes soll mitgehen in das Neue – ein schöner Brauch finde ich – Sylvester einmal anders.