Tag 02 Wat Arun


Wir sind immer noch in Bangkok. Ein gewisser Rhythmus hat sich schon eingeschlichen: Frühstück, dann irgendwas, dann zwölf Uhr Massage und dann natürlich: Schlemmen! In einer Fülle die ich nie für möglich gehalten hätte. Der Ort, das Mobiliar, Bürgersteig, schurbeliges Hockerchen … das spielt alles keine Rolle …

Mit langem Hals gehe ich durch die Gegend, schaue was gibt’s hier, gehe weiter, vergleiche und entscheide über die Augen. Ja, wir leben hier im Paradies. Die Augen bekommen hier etwas geboten von dem sie zu hause nicht einmal träumen konnten – an jeder Ecke, in den unterschiedlichsten Töpfen und Pfannen wird geschüttelt und gerührt – die Vielfalt an Gemüse, Gewürzen, Farben, Gerüchen, Lauten – und das alles verbunden mit einer Leichtigkeit, die faszinierend ist und zum Leben einlädt.

Wat Arun steht heute auf dem Programm.

Irgendwo mitten im größten chinesischen Viertel der Welt, so höre ich hinter oder vor mir. Mitten im Gewimmel lädt ein kleiner Tempel ein. Stände voller Räucherwaren kündeten ihn schon an. Schuhe aus und rein und wieder raus. Ich suche nach einem Halt. Ich flüchte vor den Energien. Der Raum ist so aufgeladen, so voll, so durchdringend. Sie greifen nach mir und wirbeln mich durcheinander – ich will nicht, also weg hier. Wir lassen uns schieben, weitertreiben, schauen hier, schauen da, das Angebot an gebratenen, frisch gerupften Enten, Hühnern, Undefinierbarem das an den Stangen baumelt, von den Decken herunterhängt, ist unbeschreiblich. Wir kennen diese Fülle nicht, weder die Fülle an Menschen, Lauten, Gerüchen, an Gegenständen, an Sonne, an Wärme. Bei uns ist zwischen allem so viel Luft, soviel Distanz. Hier gibt es kaum ein Ausweichen – aber, wie gesagt, wir sind hier immer noch in Bangkok.

Einer der typischen goldgeschmückten Thai Tempel öffnet sich vor unseren Blicken, lädt uns ein – ich will nicht, die ruhevolle Ausstrahlung lockt, aber nicht mich. Ich will mich den Energien nicht aussetzen. Nach einer Weile geht’s weiter – und meine Beine rutschen weg. Es dreht sich alles. Der Boden schaukelt oder wackele ich? Taxi, weg, zum Pier, zum Fluss, in die Weite.

Wat Arun – der alte königliche Tempel.

Ich hatte mich gefreut ihn zu ersteigen und jetzt sitze ich im Schatten unter einem Baum, lehne mich an die Bank und mein Körper bebt sanft vor sich hin. Ja, ganz sanfte Energien schwingen hier. Weich denke ich, nein, nicht weich. Sanft, dabei so unausweichlich, so durchdringend. Transformierend. Ich wage mich nicht hinein, bleibe am äußersten Rand, die Ahnung des Verbrennens streift mich wie ein Hauch. Beneide ich die unbeschwerten Menschen um mich herum? Ich weiß es nicht einmal.

Wat Po

Ich sitze hier im abgedunkelten Hotelzimmer, 6 Uhr früh, schreibe, sehe vor mir, nein stehe wieder mitten unter den Menschen im Wat Po und mein Körper wackelt und bebt hier und da. Er ist so ohne Festigkeit, bietet mir so gar keinen Halt, keinen Schutz. Da war doch mal was mit Schutztaufgeben und zersplittertem Glas?

Der liegende Buddha haut mich um. Ja, sanft durchdringend unausweichlich. Sein Kopf lässt mich weinen, seine Füße halten mich fest. Das ist ein Bild: festhaltend zerfließend. Er bricht alle Grenzen auf. Ich weiß jetzt: Ich wollte mich im Chinatempel nicht zum Affen machen, nicht anders sein, einfach „normal“ sein. Was hat es mir gebracht? Nix!

Hier, zu seinen Füßen spielt das, was ich will keine Rolle. Ich kann dem, was geschehen will ja doch nicht ausweichen – wie war das – unausweichlich?

Also, jaaa – ich will!

Nach vielen Buddhas zurück zum großen Gong. Brille weg, ich weiß ja nicht, was geschieht, mit beiden Händen den Schlegel gefasst, ausholen und im Dröhnen des Schlages: Tschaaaiii. Nächster Schlag: Kaaa! Das ist auf Thailändisch: JA!

Tag 02

Wat Arun

Wir sind immer noch in Bangkok. Ein gewisser Rhythmus hat sich schon eingeschlichen: Frühstück, dann irgendwas, dann zwölf Uhr Massage und dann natürlich: Schlemmen! In einer Fülle die ich nie für möglich gehalten hätte. Der Ort, das Mobiliar, Bürgersteig, schurbeliges Hockerchen … das spielt alles keine Rolle …

Mit langem Hals gehe ich durch die Gegend, schaue was gibt’s hier, gehe weiter, vergleiche und entscheide über die Augen. Ja, wir leben hier im Paradies. Die Augen bekommen hier etwas geboten von dem sie zu hause nicht einmal träumen konnten – an jeder Ecke, in den unterschiedlichsten Töpfen und Pfannen wird geschüttelt und gerührt – die Vielfalt an Gemüse, Gewürzen, Farben, Gerüchen, Lauten – und das alles verbunden mit einer Leichtigkeit, die faszinierend ist und zum Leben einlädt.

Wat Arun steht heute auf dem Programm.

Irgendwo mitten im größten chinesischen Viertel der Welt, so höre ich hinter oder vor mir. Mitten im Gewimmel lädt ein kleiner Tempel ein. Stände voller Räucherwaren kündeten ihn schon an. Schuhe aus und rein und wieder raus. Ich suche nach einem Halt. Ich flüchte vor den Energien. Der Raum ist so aufgeladen, so voll, so durchdringend. Sie greifen nach mir und wirbeln mich durcheinander – ich will nicht, also weg hier. Wir lassen uns schieben, weitertreiben, schauen hier, schauen da, das Angebot an gebratenen, frisch gerupften Enten, Hühnern, Undefinierbarem das an den Stangen baumelt, von den Decken herunterhängt, ist unbeschreiblich. Wir kennen diese Fülle nicht, weder die Fülle an Menschen, Lauten, Gerüchen, an Gegenständen, an Sonne, an Wärme. Bei uns ist zwischen allem so viel Luft, soviel Distanz. Hier gibt es kaum ein Ausweichen – aber, wie gesagt, wir sind hier immer noch in Bangkok.

Einer der typischen goldgeschmückten Thai Tempel öffnet sich vor unseren Blicken, lädt uns ein – ich will nicht, die ruhevolle Ausstrahlung lockt, aber nicht mich. Ich will mich den Energien nicht aussetzen. Nach einer Weile geht’s weiter – und meine Beine rutschen weg. Es dreht sich alles. Der Boden schaukelt oder wackele ich? Taxi, weg, zum Pier, zum Fluss, in die Weite.

Wat Arun – der alte königliche Tempel.

Ich hatte mich gefreut ihn zu ersteigen und jetzt sitze ich im Schatten unter einem Baum, lehne mich an die Bank und mein Körper bebt sanft vor sich hin. Ja, ganz sanfte Energien schwingen hier. Weich denke ich, nein, nicht weich. Sanft, dabei so unausweichlich, so durchdringend. Transformierend. Ich wage mich nicht hinein, bleibe am äußersten Rand, die Ahnung des Verbrennens streift mich wie ein Hauch. Beneide ich die unbeschwerten Menschen um mich herum? Ich weiß es nicht einmal.

Wat Po

Ich sitze hier im abgedunkelten Hotelzimmer, 6 Uhr früh, schreibe, sehe vor mir, nein stehe wieder mitten unter den Menschen im Wat Po und mein Körper wackelt und bebt hier und da. Er ist so ohne Festigkeit, bietet mir so gar keinen Halt, keinen Schutz. Da war doch mal was mit Schutztaufgeben und zersplittertem Glas?

Der liegende Buddha haut mich um. Ja, sanft durchdringend unausweichlich. Sein Kopf lässt mich weinen, seine Füße halten mich fest. Das ist ein Bild: festhaltend zerfließend. Er bricht alle Grenzen auf. Ich weiß jetzt: Ich wollte mich im Chinatempel nicht zum Affen machen, nicht anders sein, einfach „normal“ sein. Was hat es mir gebracht? Nix!

Hier, zu seinen Füßen spielt das, was ich will keine Rolle. Ich kann dem, was geschehen will ja doch nicht ausweichen – wie war das – unausweichlich?

Also, jaaa – ich will!

Nach vielen Buddhas zurück zum großen Gong. Brille weg, ich weiß ja nicht, was geschieht, mit beiden Händen den Schlegel gefasst, ausholen und im Dröhnen des Schlages: Tschaaaiii. Nächster Schlag: Kaaa! Das ist auf Thailändisch: JA!

Tag 02

Wat Arun

Wir sind immer noch in Bangkok. Ein gewisser Rhythmus hat sich schon eingeschlichen: Frühstück, dann irgendwas, dann zwölf Uhr Massage und dann natürlich: Schlemmen! In einer Fülle die ich nie für möglich gehalten hätte. Der Ort, das Mobiliar, Bürgersteig, schurbeliges Hockerchen … das spielt alles keine Rolle …

Mit langem Hals gehe ich durch die Gegend, schaue was gibt’s hier, gehe weiter, vergleiche und entscheide über die Augen. Ja, wir leben hier im Paradies. Die Augen bekommen hier etwas geboten von dem sie zu hause nicht einmal träumen konnten – an jeder Ecke, in den unterschiedlichsten Töpfen und Pfannen wird geschüttelt und gerührt – die Vielfalt an Gemüse, Gewürzen, Farben, Gerüchen, Lauten – und das alles verbunden mit einer Leichtigkeit, die faszinierend ist und zum Leben einlädt.

Wat Arun steht heute auf dem Programm.

Irgendwo mitten im größten chinesischen Viertel der Welt, so höre ich hinter oder vor mir. Mitten im Gewimmel lädt ein kleiner Tempel ein. Stände voller Räucherwaren kündeten ihn schon an. Schuhe aus und rein und wieder raus. Ich suche nach einem Halt. Ich flüchte vor den Energien. Der Raum ist so aufgeladen, so voll, so durchdringend. Sie greifen nach mir und wirbeln mich durcheinander – ich will nicht, also weg hier. Wir lassen uns schieben, weitertreiben, schauen hier, schauen da, das Angebot an gebratenen, frisch gerupften Enten, Hühnern, Undefinierbarem das an den Stangen baumelt, von den Decken herunterhängt, ist unbeschreiblich. Wir kennen diese Fülle nicht, weder die Fülle an Menschen, Lauten, Gerüchen, an Gegenständen, an Sonne, an Wärme. Bei uns ist zwischen allem so viel Luft, soviel Distanz. Hier gibt es kaum ein Ausweichen – aber, wie gesagt, wir sind hier immer noch in Bangkok.

Einer der typischen goldgeschmückten Thai Tempel öffnet sich vor unseren Blicken, lädt uns ein – ich will nicht, die ruhevolle Ausstrahlung lockt, aber nicht mich. Ich will mich den Energien nicht aussetzen. Nach einer Weile geht’s weiter – und meine Beine rutschen weg. Es dreht sich alles. Der Boden schaukelt oder wackele ich? Taxi, weg, zum Pier, zum Fluss, in die Weite.

Wat Arun – der alte königliche Tempel.

Ich hatte mich gefreut ihn zu ersteigen und jetzt sitze ich im Schatten unter einem Baum, lehne mich an die Bank und mein Körper bebt sanft vor sich hin. Ja, ganz sanfte Energien schwingen hier. Weich denke ich, nein, nicht weich. Sanft, dabei so unausweichlich, so durchdringend. Transformierend. Ich wage mich nicht hinein, bleibe am äußersten Rand, die Ahnung des Verbrennens streift mich wie ein Hauch. Beneide ich die unbeschwerten Menschen um mich herum? Ich weiß es nicht einmal.

Wat Po

Ich sitze hier im abgedunkelten Hotelzimmer, 6 Uhr früh, schreibe, sehe vor mir, nein stehe wieder mitten unter den Menschen im Wat Po und mein Körper wackelt und bebt hier und da. Er ist so ohne Festigkeit, bietet mir so gar keinen Halt, keinen Schutz. Da war doch mal was mit Schutztaufgeben und zersplittertem Glas?

Der liegende Buddha haut mich um. Ja, sanft durchdringend unausweichlich. Sein Kopf lässt mich weinen, seine Füße halten mich fest. Das ist ein Bild: festhaltend zerfließend. Er bricht alle Grenzen auf. Ich weiß jetzt: Ich wollte mich im Chinatempel nicht zum Affen machen, nicht anders sein, einfach „normal“ sein. Was hat es mir gebracht? Nix!

Hier, zu seinen Füßen spielt das, was ich will keine Rolle. Ich kann dem, was geschehen will ja doch nicht ausweichen – wie war das – unausweichlich?

Also, jaaa – ich will!

Nach vielen Buddhas zurück zum großen Gong. Brille weg, ich weiß ja nicht, was geschieht, mit beiden Händen den Schlegel gefasst, ausholen und im Dröhnen des Schlages: Tschaaaiii. NächsterWa Schlag: Kaaa! Das ist auf Thailändisch: JA!