Vajra Hotel

Sind wir in einem Hotel, in einem Kunstwerk, in einem Kulturzentrum? Von allem ganz viel, würde ich sagen. Kunstvolle Schnitzereien wo immer Holz verarbeitet wurde. Die Gebäude selbst aus den typischen roten Ziegeln in nepalesisch-tibetischem Stil erbaut. Und das alles umgeben von alten Bäumen. Manche mit quittegelben und handtellergroßen Blüten. Weiße Sitzmöbel laden überall zum ausruhen ein, zum Masala- oder Chaitee trinken. Liegestühle rufen, komm her und träum ein wenig im durchlässigen Schatten des üppigen Grün. Niemals hätte ich, wenn ich denn in die Zukunft hineindenken würde, gedacht, dass es hier in Kathmandu so warm wäre, dass es solch eine fast tropische Vegetation gäbe. Was wir in Deutschland als Topfpflanzen kennen, das sogenannte Fensterblatt oder Philodendron, das ist hier riesig, rankt an den Mauern hoch und trägt Fruchtstände. Also wird es auch blühen. Ein hoteleigener Garten, groß und gepflegt, mit Möhren und Kohlbeeten, mit Kohlrabi und Sellerie, mit Minze und anderen Kräutern, mit einer Rasenflächen, Schatten und Sitzbank – ja das ist ein Platz für mich, wenn er denn frei ist. Das Essen, im überall beschnitzten Restaurant oder draußen, ist nepalesisch-gut, schmeckt riesig lecker. Momos – fein ausgerollter Teig und darin die verschiedensten Leckereien. Der home-made Kurth, der Joghurt ist das Erste jeden Morgen für mich und Früchte und Tee. Wir ruhen uns aus, ich lese, Bilder steigen hoch, legen sich wieder hin, ich blase die Conch hoch oben von der Dachterrasse dem Tempel des allsehenden Buddhas zu, schaue auf die Berge, die KTM umgeben und entdecke in der Ferne einen Ausschnitt mit leuchtenden Schneebergen. Na, die bekommen auch einen Gruß von mir. Noch einen dreimaligen Gruß zum alten gelben Gebäude, dann habe ich genug getan und genieße die Ruhe, die Wärme, die Luft und erfreue mich an dem Vogelzwitschern. Es ist einfach schön hier. Wir lassen die Bilder in uns sinken, geben ihnen die Chance sich abzulegen, ihr Innenwerk zu tun – und – lassen es uns ganz relaxt gut gehen!