3.2.19 – MERLIN UND MONA

„Der Autorin Rita Gumpricht gelingt es auf eindrückliche Art und Weise, in die Tiefen des menschlichen Daseins einzudringen.“

Florian Ebering – Verlagshaus Schlosser

„In welcher Welt bin ich zu Hause“,

das habe ich mich schon als Kind gefragt, „der Körper, bin das ich?“ Schon früh griffen Jenseitswesen nach mir, um mich zu schulen und zuzubereiten, damit ich den Schleier, der unsere diesseitige von der jenseitigen Welt trennt, durchschreiten könnte, das weiß ich heute. Von Kind an hatte ich Furcht vor der Kraft und den Rufen der Wesenheiten der „Anderen Seite“.

Ich hing an Fäden und wurde unausweichlich,

Schritt für Schritt, in die unbekannte Welt der Feinstofflichkeit hineingezogen. Die Erfahrungen, die ich über Jahre hinweg machte, haben mich nicht immer beglückt. Sie warfen mich heraus aus meiner Bahn und waren mir oft unverständlich, sie machten mich mir selber fremd. Mit ihrer Symbolik wusste ich oft nichts anzufangen. Ich hatte zu abgeschnitten von dem Geschehen der Umwelt gelebt. Esoterik war ein Wort, das ich nicht einmal kannte. Meditieren und räuchern, Schamanismus und Gesichte, das war Teufelszeug in den fundamental-christlichen Kreisen, in denen ich mit meiner Familie mein Zuhause gefunden hatte.

Ich wurde mir selbst immer unverständlicher.

Und doch, nichts und niemand, auch ich selbst nicht, konnte aufhalten, was in mir ans Licht drängte. Als ich die ersten Energiebewegungen hinter den Frühlingsblumen sah, habe ich mich am Lenkrad meines Autos festgeklammert. Als die Bäume am Straßenrand sich öffneten und mir die Unendlichkeit zeigten die ihr eigentliches SEIN war, dachte ich, ich verlöre meinen Verstand. Etwas brach in mir auf, dass sich nicht mehr zurück- halten ließ. Mein Herz öffnete sich für die Weisheiten des EWIGSEIENDEN.

Aus „Merlin und Mona“:

„Du wirst suchen und nicht wissen, was du eigentlich suchen willst. Du wirst lernen und lernen und doch nicht befriedigt sein. Du wirst einsteigen in den Brunnen der Erinnerung und ohne zu wissen was dich erwartet, immer tiefer gehen. Du wirst dich vor dem Unbekannten fürchten – und doch nicht anders können, als Schritt für Schritt vorwärts zu gehen. Wenn die Zeit da ist, dann werde ich da sein, dann werde ich mich dir in die Erinnerung bringen, und zur rechten Zeit wird alles das, was du jetzt erfährst, in dir aufsteigen, und du wirst dich erinnern, das verspreche ich, Merlin, dir. Ich bin in vielen Formen dein Begleiter.“

Er sagte auch: „Du wirst in einem späteren Leben suchen, dich zu erinnern und es nicht können. Du wirst Schmerzen der Sehnsucht in dir tragen und nicht einmal wissen, wonach du dich sehnst. Du wirst dich selbst nicht verstehen können. Du wirst suchen und graben und nicht wissen, wonach du suchst. Du wirst dich dem Licht des neuen Sonnengottes hingeben, wirst ihm dein Herz ausliefern und doch leer bleiben und vor Sehnsucht nach der Fülle fast vergehen. Du wirst alles geben, um dich zu erinnern und es doch nicht können. Aber glaub mir, nicht ein Schritt, den du tun wirst, wird vergeblich sein. Genau zur rechten Zeit werde ich da sein und dich erinnern.“

JA, ich war mir unverständlich.

JA, ich trug Schmerzen der Sehnsucht in mir.

JA, ich suchte und wusste nicht was. Ich hatte mich ins Christentum, ich hatte mich in die Bibel geworfen, vor Sehnsucht nach der Fülle.

JA, ich habe die Worte der Bibel geliebt und durch graben und doch blieb ein unerfülltes Loch in mir.

Und dann, irgendwann, eines Tages, trat ein junger gleichaltriger Bursche in mein Leben.

ER sah, was ich nicht wusste, in mir die Erfüllung einer Vision, die er als 13-Jähriger hatte. Und er ließ mich, die 19-jährige Rita, nicht mehr los. Er war von dem Wissen durchdrungen: „Ich bin hier, um dieses Mädchen zu schützen und zu beschützen.“

Ich zeigte ihm die Wälder von denen meine Geburtsstadt umhüllt, und die meine Heimat waren, und dann, eines Tages, geschah etwas. Er rief mich einige Schritte zurück, hob einen flachen Stein hoch, und zeigte mir voller Stolz das Schlangennest darunter. Ich bin vor Panik gerannt, als wäre mein Leben in Gefahr.

Habe ich verstanden, was das war? NEIN.

Jetzt erst, nach 57 Ehejahren, fange ich an zu verstehen. Ich danke dir, mein Schlangenmann, Ossi, dass du mich gefunden hast.

Ich danke dir für dein Bei-mir-Sein und auch für dein Bei-mir-Bleiben.

Ich danke dir für deine tiefe Liebe, für deine Achtsamkeit, für die „Freiheit“, die du mir immer und immer wieder schenkst, damit ich „wandern“ kann in unsichtbare Weiten hinein.

Lieber Leser, lass dich mitnehmen auf die Reise in ein Land jenseits von Zeit und Raum.