Reduzieren?

Wieder einmal heißt es zusammenpacken, aussortieren, was wollen wir mitnehmen? Eines weiß ich: Ich will mich für die zwei Nächte im Dschungel auf den Rucksack beschränken. Schlafmatte und Schlafsack werde ich hier in Pokhara lassen. Dann schlaf ich halt mal mit Flöhen und all dem Zeugs zusammen, es ist schließlich eine Junglesafari. Dann werden wir abgeholt: Von dem komfortabelsten Kutsche unserer ganzen Reise. Schwarzer Hyundai mit Klimaanlage. Ich versinke in den Polstern – wow. Hinter Pokhara empfangen uns grüne Felder, ländliche Dörfer. Schluchten. Angeklebte Hütten mit Lehmöfen. Auf jeder Feuerstelle blubbert ein dicker Eintopf — Rastplätze für die vielen LKW-Fahrer. Tief unter uns ein Fluss. Ein Laster hängt über der Böschung.

Runter geht's von selbst

Dann geht’s in die Tiefebene. Die Dörfer haben hier einen ganz eigenen Baustil – Lehm und Gras. Später hören wir: Hier lebt der Tharu-Volksstamm. Keiner weiß mehr genau, wo sie herkommen und wann sie eingewandert sind, ob im fünfzehnten oder schon vor dem fünften Jahrhundert. Sie wurden verfolgt und haben hier in dem riesigen Dschungel eine Zuflucht gefunden. Mitten darin haben sie sich angesiedelt und nannten ihre Siedlung Chitwan – Herz des Dschungels. Dann Stop. Ein herrschaftliches Haus nimmt uns auf: Blitzsaubere Fliesenböden, hohe Decken, klasse Betten, Klimaanlage – Dschungelcamp – reduzieren? Nichts da. Das ist Luxus pur. Und wie ich es genieße!