Shikha

Ich habe das Datum wieder mal verloren

Nicht dran denken. Jedes mal schiebe ich den Gedanken an Shikha energisch wekk. Irgendwann frage ich dann doch nach: Müssen wir wirklich auf Händen und Füssen da hin klettern? Santosh lacht. Nein, ganz so schlimm wird es nicht. Aber das wird die heftigste Steigung, die wir bisher hatten. Wir recht er hatte. Manchmal dachte ich: Gleich rutsche ich rückwärts runter – und doch gings immer weiter. Die Kali geht jetzt einen anderen Weg als wir. Auf diesem Treck werde ich sie nicht wiedersehen. Also Stop, Shanka hervorholen und einen Abschiedsgruß blasen. Felsblöcke, grau, Schiefer. Einen Steinbruch hoch, so steil. Dörfer. Die Fußwege aus Marmorplatten. Stufenwege. Steil. Granit und immer wieder Marmorstufen. Leider tut es der Steilheit keinen Abbruch. Ich gehe langsam. Schritt für Schritt. Esel kommen uns entgegen gebimmelt. Schieben uns an die Seite. Nach dreieinhalb Stunden in der Höhe eine Rastplatz. Trinken und Kartoffeln essen. Weiter. Immer das Gleiche: Hoch, höher und steiler. Sonne und ab und zu Schatten. Rast. Trinken. Weiter. Gruppen kommen von vorn. Wollen nach Tatopani. Einige überholen uns. Wir treffen sie wieder und verlieren uns. Das ewige Spiel des Lebens. Ein Stück Straße. Staub. Lastautos, die den Schiefer transportieren. Staubwolken. Wald. Dörfer. So steil, dass es mir wie ein Witz vorkommt, da hoch zu können. Und doch geht’s. Dann Shikha. Ausschau halten nach Ossi und Lakpa. Da sitzen sie. Moonlight-Hotel. Am Rand des Dorfes mit seinen typischen Steinhäusern. Das Essen schmeckt. Gebratene Nudeln und Gemüse. Der Masalatee, köstlich. Die Sicht zieht sich zu. Macht nix. Für heute habe ich genug gesehen. Die Gruppe von Gestern, aus den heißen Quellen kommt nach und nach im Speiseraum an. Junge Leute mit ihren Lehrern. Einige schlafen am Tisch ein. Die sind ja erschöpfter als ich. Dann Aufbruch. Sie müssen noch nach Gorepani. Wir haben für heute unser Soll erfüllt. Schön, das Ziel selbst zu bestimmen und auch die Schnelligkeit. Ich werde mal nachschauen, was das Besondere an dieser Schule ist und wo sie ist. Auf den T-shirts stand folgende Webadresse:

www.bsk.edu.wk