Shilin, Stone Forest


Die ganze Wand, ein riesiges Panoramabild, Shilin, Stone Forest. Beeindruckend – und da wollen wir hin! Die Gepäckhalle, hier, am Flughafen von Kunming, empfängt uns gleich mit der Wucht des Steinwaldbildes. Wobei, Bild ist gut. Das, was uns hier empfängt ist so riesig, so breit, so unübersehbar, so großartig.Wir ziehen mit unserem Gepäck immer an dieser Märchenwunderwelt vorbei. Sie begleitet uns bis zum Ausgang – und dort – suchen wir nicht nur einen Kleinbus, der uns zum Hotel bringt, sondern am nächsten Morgen auch gleich nach Shilin.


Ungefähr 120 km von Kunming entfernt, liegt in einem Gebiet von ungefähr 350 Quadratkilometern, die beeindruckende Karstlandschaft mit ihren bizarren Steinwäldern und den bis zu 30 Meter hohen, von Wind und Wetter, in Jahrmillionen ausgewaschenen Skulpturen.

Wie winzig wir sind. Ameisen im Riesenland mit eingebauten Fluchtwegen. Jeder Riese, der es auf uns abgesehen hätte, bliebe in den Felsspalten hängen. Er wäre ein Gefangener im eigenen Reich. Selbst wir „Ameisen“ müssen uns manchmal schräg durch die Spalten schieben.

Treppen – hinauf, hinunter, Gänge – mal breit, mal spaltenschmal. Immer neue Einblicke, Ausblicke. Fast ein Verwirrspiel für die Sinne. Tiefe Stille. Dann entferntes Stimmengemurmel, Vogelgezwitscher. Wo sind wir? Finden wir hier jemals wieder heraus?
Hinter der nächsten Kehre eine Holztafel mit sorgfältiger Standortbestimmung. Weiter geht‘s, bergauf, bergab. Hinein in den Felsschatten und wieder hinaustreten in den hellen Sonnenschein. Hell und Dunkel. Felsgraues Farbenspiel. Bäume, Grün. Manchmal Blumen.

Lachende junge und ältere Einheimische – es sind ja die Neujahrstage – ganz China scheint unterwegs zu sein, ganze Familienverbände. Manchmal treffen wir aufeinander, machmal hören wir nur Wortfetzen, die in den Felsen zu hängen scheinen.
Dann – hoch oben – scheinbar in den Wolken schwebend, die märchenhaft zarte Aussichtspagode. (Das Bild ganz oben, über dem Text). Wirklich, wie ein Wunder schwebend über den Felsen, lockt die kleine Pagode uns in die Höhe. Da müssen, da wollen wir natürlich hoch. Steigen, steigen …

Dann das … hat es sich gelohnt? 

Natürlich hat sich das Gehen, das Hinauf- und Hinabsteigen, das Hierherkommen, das Hiersein für diese Einblicke, für diese Ausblicke, gelohnt.

Zurück über den See – traditionelle Musik- und Tanzgruppen zeigen ihre alte Kunst. Ein wunderschöner Abschluss eines wunderschönen Tages, in einem wunderschönen Stückchen China.

China ist so reich an landschaftlichen Besonderheiten und dabei so riesig. Immer wieder habe ich das Gefühl, wir bewegen uns mal gerade auf der Spitze einer Stecknadel.

China, ich bin begeistert von Dir!
Wo ai zhong Guo