Was hat mich geritten?

Ich könnte jaulen, wenn ich denn die Kraft dazu hätte, vor Erschöpfunf, vor Müdigkeit, über die Hitze, über die Steigerung, über mich, weil ich so blöd war, nach Nepal zu wollen. In irgendeinem Dorf wurden wir abgesetzt. Ein Boy pikt euch ab, das wußte ich, dass dieses Abholen zu Fußgehen hieß und Bergehoch, das war mir nicht bewusst. Wir hatten gerade einen Marsch in die Höhe zu einem Buddha hinter uns, der 660 Stufen über einem Dorf thront. Jetzt stehen wir hier in der glühenden Mittagshitze ich warte auf das Motorengeräusch und was kommt? Ein zierlicher Boy, ungefähr 20 Jahre alt, schultert meinen Rucksack und los geht’s. Zuerst bergab. Dann Hängebrücke. Geh und schau nicht runter. Das wackelt. Die ist lang. Au Mann. Dann geht’s bergauf, immerzu und immerzu und immerzu. Ich wollt ich wär ein Wolf. Ihr könntet mein Heulen bis Deutschland hören! Dann stehen wir vor einer Entscheidung: Den Weg weitergehen? Eineinhalb Stunden? Oder die steilen Lehmstufen hoch ungefähr 45 Minuten! Noch höher? ICH WILL NICHT!! Also die humanere Steigerung. Zum Schluss bleiben mir die Stufen nicht erspart. Das Hotel liegt oben auf der Kuppe des Berges. Mit seinen 1660 Metern wird er umhüllt von Zweitausend- und Dreitausendern. Ich seh die Pfade die sich im zickzack die Berge hochschlängeln und denke: Nicht einen einzigen Schritt gehe ich hier. Immer wenn ich irgendwohin gehe, muss ich wieder rauf. Nee, nee.